Nephele, Göttin der Wolken in der griechischen Mythologie, steht für eine Entität, die sich keiner Definition und Kategorisierung unterwirft – sie lässt Raum für die Selbsterschaffung und Transformation ihrer Form. Die Gemälde der in Bern wohnhaften polnischen Künstlerin Wera Grzes sind Porträts eines Körpers, der nicht in den Rahmen passt, der seinen Fokus verändert, sich kristallisiert und transformiert - ein nie endender Prozess der Erschaffung seiner selbst.
Grzes thematisiert in ihren Malereien und Texten den Körper als eine durch unsere Kultur und Gesellschaft definierte Erscheinung und führt uns vor Augen, wie sehr sich dieser im Zuge seiner Selbstbetrachtung wandeln kann: «Der Körper ist eine künstliche Schöpfung – ein Phantom. In sich selbst – voller Leidenschaften, Emotionen, Erfahrungen – ist er eine sich ständig formende Form, die ich durch meine Erkenntnis erschaffe und umgestalte. Gleichzeitig gebe ich ihm Gestalt, und er gibt mir Gestalt.» (Wera Grzes)
Die literarische Verortung der Ausstellung unternehmen die Schriftsteller:innen Carla Lorenz & Leach Mittwann gemeinsam.