Eröffnung der Ausstellung um 17:00
Literarische Verortung um 17:30
Oh, wenn nur jemand etwas über das Gehirn wüsste! Unsere Seele, unser Selbst, das wie ein Fisch die Tiefsee bewohnt und zwischen Dunkelheiten hin- und herschwimmt, sich seinen Weg sucht zwischen Anemonen und Ungeheuern immer weiter durch düsteres Dämmer, kaltes, tiefes, unerforschliches; plötzlich steigt es hinauf an die Oberfläche und tummelt sich auf den windgekräuselten Wellen eines Bettes, sieht sich im Spiegel, erschrickt – und schon verschluckt es sich selbst. Schon zappelt und windet es sich, schon klatscht es an die Scheibe und vertrocknet im Ufersand der Wirklichkeit.
Die Malereien von Andreas Jenni (*1984) führen uns zu den Toren eines Traums. Die Nacht tropft von den Wänden, die Tage verdampfen an heissen Küsten. Hier zeigt sich die Realität als eine Form der Illusion und die Illusion als eine Form der Realität. Hier hält das Meer sein Versprechen und die ungesagten Worte bilden einen Kreis, ein Loch, ein Portal, ein Fenster – durch das ich falle, nein, ich fliege! nein, ich falle… – wenn ich nur wüsste wohin.
ANDREAS JENNI
SCHMIEDWEG 7
3013 BERN
andreasjenni@gmx.ch
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@andu_jenni